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Begrüßungsrede - 100 + 1-jähriges Vereinsjubiläum des TSV 1921 Oberreitnau e.V.

Liebe Oberreitnauerinnen und Oberreitnauer,
liebe aktive und passive Mitglieder unseres Sportvereins,
sehr geehrter Herr Landrat Stegmann,
liebe Besucherinnen und Besucher, die Sie von auswärts her unser Fest besuchen,

ich darf Sie alle, recht herzlich zu unserm „kleinen – großen" Fest hier auf dem Sportplatz Oberreitnau willkommen heißen. Ich hatte das Glück und die große Ehre im Oktober 2019 zum 1. Vorstand unseres Vereines und damit verbunden einem der schönsten Sportplätze in unserer Region gewählt zu werden.

Die Motivation war groß, gleich was Besonderes zu bewegen. So hatte sich der Vorstand direkt nach der Wahl vorgenommen, ein tolles 100-Jähriges, aufgeteilt in 2 Tage, den Freitag für die Jugend und den Samstag für Jung und Alt in unserem Freizeitzentrum zu veranstalten. Wir dachten über Programmpunkte, Einlagen und Vorführungen einzelner Sportabteilungen und vieles mehr nach. So hatten wir geplant unser Fest im Oktober 2020
durchzuführen.

Der Wunsch etwas Besonderes zu bewegen, wurde dann abrupt im März 2020 geändert. Corona kam und ich konnte mich vor allem mit Hygieneregeln, speziellen Verhaltensregeln, Rechenaufgaben auseinandersetzen – z.B. wie viele Sportler dürfen bei einem Abstand von 1,5 mtr. und einer Obergrenze von 10 oder 20 oder 25 Teilnehmern in die Halle. Darf man sich noch die Hand geben? Muss man, wenn man zur Toilette geht die Maske in der Toilette auch aufbehalten oder darf man sie kurz vorher abnehmen (wobei das Auflassen vielleicht bei manchen gar keine so schlechte Idee war).

Wir hatten die Hoffnung, dass es mit dem Oktober 2020 noch hinhauen könnte und keiner ahnte, dass alles noch viel schlimmer kommen sollte. Ein Lockdown jagte den nächsten. Einmal durfte man kurzfristig Sport Outdoor und Indoor betreiben, damit wars aber schnell wieder vorbei.

Kurzum, wir mussten das Fest 2020 absagen und haben es auf den Mai 2021 gelegt mit der Option, wenn es da wieder nicht klappt auf den Oktober 2021 zu schieben, und wenn's da auch nicht geht auf den Mai 2022.

Nun war Anfang dieses Jahres die Situation mit weiteren Einschränkungen nicht abschätzbar, sodass wir uns im Januar entschlossen haben, unser Jubiläum ganz abzusagen.

Als sich dann im März ein Licht am Horizont zeigte und die Inzidenzen fielen, hatte ich meinen Kollegen den Vorschlag unterbreitet, ob wir nicht stattdessen ein Sommerfest 100 + 1 durchführen sollten, damit unser Jubiläum nicht komplett untergeht. Alle haben gleich begeistert zugestimmt und so ist nun dieses Fest entstanden, das wir heute mit Ihnen gemeinsam feiern.

Vielen Dank dem ganze Orgateam, das sich voll reingehängt hat, damit dieser Tag heute stattfinden kann. Allen voran bedanke ich mich bei Jana Heimpel von den Leichtathleten, die als Chefplanerin fungierte und ohne die das Ganze sicher nicht so toll gelaufen wäre, vielen Dank liebe Jana. Auch den anderen Mitstreitern, Gitte Schmid, Siglinde und Arthur Andergassen, Uschi Wiedrich, Lothar Stöckeler, Benny Taylor und Peter Schmieg, der uns als alter Hase mit seiner Erfahrung und seinem Backgroundwissen unterstützt hat, vielen Dank.

Ein ganz besonderer Dank gilt auch unseren ehrenamtlichen Helfern, es werden so an die 50 bis 60 sein, die seit gestern bis Montag bereitstanden bzw. stehen, das Zelt mit allem Zubehör und die Stände auf- und abzubauen, die Grills und die Getränkeausgabe zu bedienen, als Ordner für die Einhaltung der Vorgaben, das Parken und vieles mehr zu achten.

Nicht zu vergessen unsere Hausfrauen und Hausmänner, die die vielen tollen Kuchen und Torten gebacken und die Salate hergerichtet haben und dies an unserer Kuchen- und Salatausgabe an die Gäste vergeben.

Den Müttern und Vätern herzlichen Dank, die bei der Spielolympiade dafür sorgten, dass alle Kinder und erwachsenen Teilnehmer ihren Spaß hatten und später ihre Preise abholen konnten.

Ich möchte an dieser Stelle auch unseren Sponsoren danken, die uns bei der Gestaltung unseres Festest teilweise mit Sach- und Geldspenden unterstützten. Die Liste der Sponsoren ist so lange, dass wir sie am Sportheim für alle zum Einsehen angebracht haben.

Wenn ich Ihnen jetzt ankündige, ausführlich etwas über 100 Jahre Sportverein Oberreitnau zu erzählen, wäre das Zelt sicher bald leer, oder einige würden beim Zuhören einschlafen.

Also lass ich das lieber und setzte nur ein paar Stichpunkte.
Gegründet wurde unser Verein am 27.11.1921 im Gasthof Vögel (der jetzt Strodel heißt).
Der Gemeinderat mit dem damaligen Bürgermeister Herrn Buschor versprachen diese Gründung in weitgehendster Weise zu unterstützen. Damals bestand der Verein aus 28 aktiven und 10 passiven Mitgliedern.

Bei der ersten Jahreshauptversammlung im Jahre 1922 waren es bereits 51 Mitglieder und 23 Zöglinge. Die Turnstunden für die Zöglinge wurden jeweils auf Dienstag und Freitag von 7-8 Uhr abends festgelegt. Die aktiven Mitglieder turnten an den gleichen Tagen anschließend von 8 – 9:30 Uhr.

Auch bei der Gründungsfeier gab es wie bei uns – obwohl damals Corona nicht schuld war – ein knappes Jahr Verschiebung. So wurde das Fest am 22.08.1922 gefeiert. Legt man das zugrunde stimmt es eigentlich mit unserer 100 Jahr Feier.

Am 30. September 1922 beschloss man, dass auch Damen in den Verein aufgenommen werden, die dann im neckischen Turndress' ihren Sport begannen.

Im Jahr 1924 verfügte der Verein über 8 Goldpfennige. Das wäre sicher anders gelaufen, wenn da unsere Kassiererin Gitte Schmid schon mitgemischt hätte.

Man beachte: im Jahr 1930 hatte der Verein bereits 400 Mitglieder. In diesem Jahr ging es beim Sportverein Oberreitnau mit den damals schon legendären Faschingsbällen los.

Wegen des 2. Weltkrieges hat der Verein seine Tätigkeit in der Zeit von 1939 bis 1945 eingestellt. Im Jahr 1945 wurde er durch ein Gesetz der französischen Militärregierung endgültig aufgelöst.

Die Oberreitnauer, damals schon ein eifriges Völkchen, planten bereits Ende 1946 die Wiedergründung des Sportvereins.

Im Jahr 1952 wurde einstimmig beschlossen, dass der Verein künftig den Namen Turn- und
Sportverein 1921 Oberreitnau e.V. führen soll. In der Nachkriegszeit bis 1975 wuchs die Teilnehmerzahl des Sportvereins wieder auf 390 Personen an, davon waren allein 106 Fußballer.

1976 wurde in der Skigymnastik abgestimmt, ob eine gemischte Gruppe schicklich wäre, und man beugte sich dem Trend der Zeit und stimme mit Ja.

Am 15.04.1979 wurde ein Abbruchfest für die alte Turnhalle organisiert und bereits 2 Monate später am 22.06.79, wurde das neue Freizeitzentrum eröffnet.

Im Jahr 1983 trat Klaus Sternbeck die Vorstandschaft an, die 20 Jahre lang bestehen sollte und es wert ist einige Highlights seiner Tätigkeiten und Errungenschaften für den Verein zu benennen.

Ihm haben wir es zu verdanken, dass heute auf einer modernen Tartanbahn mit Hoch- und Weitsprunganlage mit anschließendem Eisstockplatz unsere erfolgreichen Leichtathleten trainieren können.

Er ermöglichte 1988 den Ankauf des Grundstückes auf dem sich das damalige Sportheim befand und machte somit die Erweiterung des damaligen Vereinsheimes möglich.

Bereits Ende der 80er veranlasste er die Drainage und Sanierung des Sportplatzes und später die Drainage unseres eigenen Trainingsplatzes. Nicht nur deshalb ist er seit vielen Jahren Ehrenmitglied unseres Vereines.

Das Jahr 1995 hatte für den Sportverein Oberreitnau einige besondere Highlights
vorzuweisen.

Außer, dass der Mitgliederbestand nun bereits bei 823 Personen stand und das 75-jährige
Vereinsjubiläum auf den 04. Und 05. Oktober 1996 festgelegt wurde, konnte die damalige
D-Jugend der Fußballer den Meistertitel erringen.

Die 1. Mannschaft der Eisstockschützen sicherte sich beim Allgäupokal in Pfronten den ersten Platz. Thomas Andergassen erreichte den Deutschen Vizemeistertitel im Gerätefinale der Ringe – er war also sozusagen „der Herr der Ringe" – (vielleicht kommt da ja auch die Kinoverfilmung her?)

Simon Schmieg wurde Turnfestsieger im Wahlpflichtkampf der B-Jugend und Michael Brigaldino nahm mit zwei weiteren Mitgliedern aus seiner Kraftsportgrupp am Berlin-Marathon teil.

In den folgenden Jahren gab es noch viele Erfolge unseres Vereins, besonders in der Abteilung der Leichtathleten. Sie erreichten in den letzten 25 Jahren viele Siege bei Allgäuer- und Schwäbischen Meisterschaften sowie 1. Und 2. Plätze bei Bayerischen Meisterschaften.

Einer unserer erfolgreichsten Athleten Hans-Jürgen Frühauf, der in unserem Verein trainierte, konnte mit mehreren Deutschen-, Europa- und Weltmeistertiteln bei den Senioren glänzen.

Auch unsere Fußballer könnten eine Klasse höher spielen, wenn 2020 im Frühjahr die TSG Lindau-Zech nicht ihre Mannschaft zurückgezogen hätte und eine Woche später die Saison wegen Corona eingestellt worden wäre. Durch den Rückzug von Zech verlor der TSV sechs Punkte, der SV Ettenkirch hingegen nur einen, da alle Spiele von Lindau-Zech annulliert worden sind. Dadurch rutschte Oberreitnau vom ersten 1. auf den 2. Platz und Ettenkirch stieg auf.

Unser Verein umfasst heute 25 Riegen mit über 30 Übungsleitern, die alle ihr Herzblut für Ihre Gruppen und ihren Sport geben.

An dieser Stelle möchte ich mich, auch bei Ihnen ganz herzlich für Ihren steten Einsatz bedanken. Ohne sie wäre unser Verein nicht da, wo er heute ist.

Ich möchte nun mit meiner Begrüßungsrede zum Ende kommen und hoffe, dass Sie alle bereits einen schönen Tag hatten oder noch einen schönen Abend haben werden.

Unsere Mitglieder bitte ich, unserem Verein treu zu bleiben, vielleicht hat ja der eine oder andere Lust auch eine Sparte als Übungsleiter bei uns zu übernehmen. Sie erhalten hierzu jegliche Unterstützung, die Sie benötigen.

Besuchen Sie unsere Veranstaltungen und erzählen Sie jedem, was für einen großartigen Verein wir haben. Wenn wir immer alle zusammenhalten, zusammenstehen und zusammen-helfen, dann wird unser Sportverein TSV 1921 Oberreitnau e.V. niemals untergehen.

Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Aufmerksamkeit.

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